Hallo Japan 2016
2016 hat unser Austauschprogramm „Hallo Japan“ vom 26. August bis 4. September
wieder 40 junge Japaner*innen und Deutsche zusammengebracht!
Innerhalb der fünf Gruppen (Gesellschaft, Umwelt, Kultur, Politik und Bildung) setzten sich die Teilnehmer mit verschiedenen Fragestellungen rund um das Thema „Globalisierung“ auseinander. Drei Tage dauerte hierbei der Homestay in Nasu, also vom 26.08. bis 28.08. In verschiedenen Gastfamilien untergebracht, konnten die Teilnehmer ganz persönliche Einblicke in die japanische Kultur bekommen und mit Ihrer Gastfamilie ein ganz individuelles Programm erleben.
Am 26.08. trafen sich die deutschen Teilnehmer mit einem Teil des japanisch-deutschen Staffs am International Terminal des Flughafens Narita. Von dort fuhren sie mit dem Bus etwa drei Stunden nach Nasu. Dort wartete schon ein überaus herzlicher Empfang auf die Teilnehmer. Nach der offiziellen Begrüßung durch den Bürgermeister und die Organisatoren, folgte eine beeindruckende Taiko Darbietung. Im Anschluss daran lernten die Teilnehmer ihre Gastfamilien kennen und der Homestay begann. Zum Hidenka Kobo brach die Gruppe am 27.08. auf. Dort konnte sie nicht nur allerlei Erfindungen bestaunen, sondern auch einiges zum Thema autarkes wohnen und leben erfahren. Deutsche Kartoffelsuppe und Brot wurde beim gemeinsamen Abschiedsessen am 28.08. im Yume Plaza in Nasu gereicht. Auch hatten die Teilnehmer Gelegenheit traditionell japanische Sommerbekleidung zu tragen. Nach einem emotionalen Abschied brach die Gruppe schließlich wieder mit dem Bus Richtung Tokyo auf. Am Abend kamen die Teilnehmer im Yoyogi National Olympics Memorial Youth Center (Yoyogi NYC) an. Im Rahmen einer kurzen Einführungsveranstaltung trafen zum ersten Mal deutsche und japanische Teilnehmer aufeinander. Auch konnte sich das gesamte vor Ort befindliche Orga- und Staffteam vorstellen.
Am 29.08. wurde der 10. Deutsch-Japanische Youth Summit schließlich offiziell in der deutschen Botschaft in Japan eröffnet. Nach der offiziellen Begrüßung und Ansprache des Vizebotschafters, stellten die jeweiligen Gruppen ihre Themen und sich selbst vor. Nach einigen Kennenlernspielen und dem gelungenen Empfang in der Botschaft war das Eis gebrochen und die Teilnehmer machten sich in ihren jeweiligen Gruppen hochmotiviert an die Arbeit. Am Abend erwartete die Teilnehmer noch eine kleine Willkommensfeier in Shinjuku. Ganz im Zeichen der Gruppenarbeit und Diskussion stand der 30.08. An verschiedenen Orten in Tokyo gingen die Gruppen der Recherche nach und nahmen spannende Termine war. Nach der intensiven Gruppenarbeit am 31.08. nahmen die Teilnehmer an einem speziellen Programm teil. Sie hatten die einmalige Gelegenheit einen Vortrag zum Thema „Multikulturelle Gesellschaft“ zu hören und sich in einem Workshop aktiv zu beteiligen. Abgerundet wurde dieser vielseitige Tag durch die Karaokeparty in Shibuya. Die Arbeit in den verschiedenen Gruppen wurde am 01.09. noch intensiviert, da der 02.09. ganz im Zeichen der Vorbereitungen für die kommende Abschlusspräsentation stand. Am 03.09. war es endlich soweit: Voller Stolz präsentierten die Teilnehmer die Ergebnisse ihrer intensiven Gruppenarbeit. Im Anschluss an die Präsentation der einzelnen Gruppen hatte das Publikum Gelegenheit Fragen zu stellen und mehr zu erfahren. Zudem wurde das beste Team gewählt. Im Anschluss daran fand die Jubiläumsfeier zu 10 Jahren Deutsch-Japanischer Jugendgesellschaft (DJJG) statt. Im Zuge dieser Veranstaltung wurde auch eine spannende Podiumsdiskussion mit Teilnehmern des Youth Summit aus allen bisherigen Jahrgängen durchgeführt. Am 04.09. endeten schließlich das Hallo Programm und der Youth Summit. Die Teilnehmer konnten ein Abschlussfeedback geben, Umfragebögen ausfüllen und Ideen für die Zukunft des Youth Summit sowie des nächsten Programms „Hallo Deutschland 2017“ einbringen. Der Abschied zum Ende des Programms fiel allen Beteiligten schwer. Doch obwohl alle nun getrennte Wege gingen, waren sie doch durch die gemeinsame Zeit und die vielen schönen Erlebnisse miteinander verbunden. Viele der Alumni dieses Jahrgangs engagierten sich weiterhin bei der DJJG und halfen z.B. bei der Organisation des nächsten Hallo Programms.
Und das sagen unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer über „Hallo Japan 2016“:
„Hallo Japan hat mir einen tiefen Einblick in die japanischen Kultur gewährt, den ich auf andere Art und Weise nicht hätte bekommen können. Außerdem habe ich viele neue Freunde gewonnen sowohl aus Deutschland als auch aus Japan.“
– Falk
„Das Programm „“Hallo Japan““ ist ein Muss für alle, die sich für japanische Sprache, Geschichte und (Pop-)Kultur interessieren. „
– Denys
„Die Stimmung beim Youth Summit war super – alle hatten Spaß beim Austausch von Sprache und Kultur. Ich nehme viele schöne Erinnerungen und Freunde mit, die mich mit Sicherheit mein restliches Leben begleiten werden.“
– Sae
„Das Programm ist eine einmalige Chance, seine Fremdsprachen zu benutzen. Wer einen großartigen Sommer erleben möchte, sollte sich auf jeden Fall bewerben!“
– Nonoka
„Ich habe einen guten Einblick in die japanische Kultur und das Alltagsleben erhalten können. Dies war vor allem durch den Homestay möglich. Ein guter Vergleich zum modernen Stadtleben in Tokyo. Vielen herzlichen Dank noch einmal, dass dies möglich gemacht werden konnte! “
– Angelina
„Hallo Japan 2016 war ein unglaublich tolles und unvergessliches Programm! Durch den Homestay am Anfang des Programms in Nasu konnte man sich gut an den japanischen Alltag anpassen. In der Woche im Yoyogi Center mit den Japanischen Teilnehmern gab es viele unvergessliche Momente!“
– Ana Maria
Das waren die Themen:
Contents
Politik
Immigration und Integration – Wie können wir uns den Bedürfnissen von Einwanderern anpassen und ihre Integration fördern?
Durch die anhaltende Globalisierung verlassen immer mehr Menschen ihre Heimatländer. In Deutschland haben bereits über 20 Prozent der Einwohner einen Migrationshintergrund und auch in Japan entscheiden sich immer mehr Einwanderer für einen permanenten Aufenthalt.
Die wachsenden Zahlen stellen jedoch auch für die Integration in die aufnehmende Gesellschaft eine Herausforderung dar – etwa durch die Isolation einzelner Gruppen oder hohe Arbeitslosigkeit. Viele illegale Einwanderer führen ein Leben in Ungewissheit. In einigen Gemeinden führt dies bereits zu sozialen Problem.
Für diese Probleme gilt es gemeinsam Lösungen zu finden. Jedoch besteht in Deutschland wie in Japan eine große Diskrepanz zwischen den Beschränkungen durch die Einwanderungspolitik und der tatsächlichen Situation mit zunehmenden Einwanderungszahlen. Der Mangel an effektiven Maßnahmen zur Integration von Immigranten ist für viele ein großer Kritikpunkt.
Wie ist es für die aufnehmenden Länder möglich, die Bedürfnisse der Zuwanderer zu verstehen? Welche Unterstützung können wir bei der Integration in die Gesellschaft geben? Während des Youth Summits sollen diese Fragen in der Gruppe diskutiert werden.
Bildung
Durch Sprachen zusammenfinden
In der Bildungsgruppe werden wir uns damit beschäftigen, wie man gelernte Fremdsprachen nutzen kann, um neue Kontakte zu knüpfen. Im Zeitalter der Globalisierung nimmt die englische Sprache in Deutschland wie in Japan eine große Rolle ein. Besonders in Japan ist Englisch meist ein zentrales Element im internationalen Austausch. Wie können wir es schaffen, auch Deutsch und Japanisch einen Platz einzuräumen? Und wie können wir neue Kontakte zu Menschen aus anderen Ländern knüpfen?
In letzter Zeit hört man oft, dass Japans Jugend sich immer mehr vom Ausland abwendet. Als Grund dafür wird meist angeführt, dass durch Internet und Fernsehen alle gewünschten Informationen sofort zur Verfügung stehen. Aber kann man allein durch das Internet wirklich weltweit Freundschaften schließen?
Um diese Diskussion zu vertiefen, werden wir internationale und bilaterale Institutionen wie die Japanisch-Deutsche Gesellschaft besuchen. Lasst uns in der globalisierten Welt eine Brücke zwischen Japan und Deutschland schlagen!
Kultur
Ist Globalisierung eine Gefahr für kulturelle Vielfalt?
Auch in Deutschland hört man in letzter Zeit immer wieder die Meinung: „Die Globalisierung zerstört unsere Kultur“. Aber stimmt das wirklich?
Sind die Kulturveränderungen aufgrund der Globalisierung in jedem Fall etwas Schlechtes? Was versteht man heutzutage überhaupt unter „Kultur“?
Besonders durch die Verbreitung des Internets ist es einfacher geworden, mit fremden Kulturen in Kontakt zu kommen. Ein typisches Phänomen ist zum Beispiel, dass andere Kulturen im Vergleich zur gewohnten eigenen Kultur häufig spannender und somit interessanter erscheinen.
Einerseits gibt es tatsächlich Traditionen und Berufe oder Handwerke, die gefährdet sind, auf der anderen Seite gibt es aber auch viele Unternehmen, die die Globalisierung als eine Chance sehen – zum Beispiel die vielen Süßigkeiten namhafter Hersteller, die man in den Geschmacksrichtungen Wasabi, Matcha oder Kinako nur innerhalb Japans kaufen kann (Stichwort: Glocalization). Ich freue mich sehr darauf, mit euch im Rahmen der Gruppenarbeit noch mehr Beispiele zu finden, wie man Kulturen verknüpfen und so etwas Neues und Einzigartiges schaffen kann.
Lasst uns gemeinsam einen Weg finden, wie wir Kultur erhalten können, ohne Fortschritt zu verhindern!
Umwelt
So ein Müll! Umgang mit Abfall in Japan und Deutschland
Was fällt euch ein, wenn ihr „Globalisierung“ hört? In der Umweltgruppe befassen wir uns mit dem Stichwort „Müll“ und denken über die Globalisierung im japanisch-deutschen Kontext nach. Als ich letztes Jahr in Deutschland war, habe ich bemerkt, dass das Verständnis zum Thema „Müll“ dort ein ganz anderes ist als in Japan. Wer im Ausland war, kennt vielleicht dieses Gefühl. Aber auch wer noch nicht im Ausland war, für den ist „Müll“ etwas, mit dem man tagtäglich in Berührung kommt. In der Umweltgruppe werden wir uns mit der Fragestellung beschäftigen, inwieweit Globalisierung und Müll etwas miteinander zu tun haben. Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten gibt es zwischen Japan und Deutschland im Umgang mit dem Problem? Wie ist die Stellung beider Länder in der Welt? Darüber möchte ich mit euch diskutieren und gemeinsam Lösungsvorschläge erarbeiten.
Gesellschaft
Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt durch Globalisierung
In der Gesellschaftsgruppe werden wir uns mit der Fragestellung beschäftigen, inwieweit die Globalisierung den Arbeitsmarkt beeinflusst. Vor dem Hintergrund der weltweiten wirtschaftlichen Vernetzung und der alternden Gesellschaft versucht man in Japan zunehmend billige Arbeitskräfte aus dem Ausland zu beschäftigen. In diesem Zuge ist die Erwerbsarmut gestiegen und jeder dritte Beschäftigte in Japan ohne Festanstellung. In Deutschland gibt es ähnliche Phänomene: junge Leute müssen ins Ausland gehen um Arbeit zu finden oder in anderen Berufen arbeiten als sie eigentlich erlernt haben. Sowohl Deutschland als auch Japan sind also mit vergleichbaren Problemen konfrontiert.
Durch die Globalisierung steigt gleichzeitig die Zahl der Menschen, die aus dem Ausland kommen und in Japan Arbeit suchen. Doch hier wird immer noch das japanische Einstellungssystem angewandt (Massenaufnahme von Uniabsolventen). Sollten Anpassungen bei den Einstellungsverfahren japanischer Firmen vorgenommen werden? Die Globalisierung des Arbeitsmarkts beginnt mit der Ausbildung an den Universitäten, weshalb wir auch diese in unserer Gruppenarbeit näher betrachten. Gemeinsam wollen wir die Beschäftigungssituationen in Deutschland und Japan vergleichen und diskutieren