Geschichte
Die Deutsch-Japanische Jugendgesellschaft e.V. (DJJG e.V.) wurde am 22. April 2006 von Teilnehmern des Programms „Hallo Japan 2005“ des Verbands Deutsch-Japanischer Gesellschaften e.V. (VDJG e.V.) gegründet. Der Verband nahm den neu gegründeten Verein auf seiner Tagung am 26./27. Mai 2006 in Bremen als 50. Verbandsmitglied mit auf. Der VDJG umfasst derzeit 51 DJGen mit insgesamt über 7.000 Mitgliedern. All diese Vereinigungen stehen in der Tradition der bereits 1890 von japanischen und deutschen Studenten in Berlin gegründeten ‚Wa-doku-kai‘ – der ersten Gesellschaft zwischen Japanern und Deutschen.
Folgende Programme hat die DJJG e.V. bisher durchgeführt:
- Hallo Japan 2024
- Hallo Deutschland 2023
- Online JG-Youth Summit 2022
- Online DJJG-Youth Summit 2021
- Online JG-Youth Summit 2020
- Hallo Deutschland 2019
- Hallo Japan 2018
- Hallo Deutschland 2017
- Hallo Japan 2016
- Hallo Deutschland 2015
- Hallo Japan 2014
- Hallo Deutschland 2013
- Hallo Deutschland 2010
- Hallo Japan 2009
- Hallo Deutschland 2008
- Hallo Japan 2007
- Hallo Deutschland 2006
Hier mehr über die Geschichte der Jugendprogramme des Verbands der Deutsch-Japanischen Gesellschaften (VDJG) vor Gründung der DJJG e.V.:
Homestay-Programm
Im April 1989 wurde das gemeinsame Homestay-Programm der Verbände Japanisch-Deutscher und Deutsch-Japanischer Gesellschaften ins Leben gerufen. Die Koordination lag in den Händen der jeweiligen Geschäftsführer der japanischen Seite, Herrn Yoshida, Herrn Fujimoto und Herrn Oda sowie bei Frau Schmidt auf deutscher Seite.
Zunächst richtete sich das Programm an Kinder von DJG- und JDG-Mitgliedern im Alter von 14-24 Jahren. Im Laufe der Zeit veränderte man die Altersbegrenzung auf 17-27 Jahre und dehnte die Teilnahmemöglichkeiten aus. So hatten japanische und deutsche Jugendliche die Möglichkeit drei Wochen Japan bzw. Deutschland als Gast in Familien zu erleben. Sie bezahlten lediglich die Reisekosten und eine geringe Vermittlungsgebühr.
Durch dieses gemeinsame Programm haben fast 140 Deutsche und 80 Japaner das jeweils andere Land erlebt. In ihren Berichten schilderten sie begeistert ihren Aufenthalt in der neuen Familie und ihre Erfahrungen mit der anderen Kultur. Viele lebenslange Freundschaften entstanden. Das Interesse an dem anderen Land wurde so sehr geweckt, dass etliche Teilnehmer/innen ein Sprachstudium angeschlossen haben.
Praktikanten-Programme
„Hallo EXPO Hannover 2000 – Hallo EXPO Seto 2005“
Die Organisatoren der EXPO Hannover im Jahre 2000 hatten sich zur Aufgabe gestellt, 50.000 Jugendliche aus aller Welt nach Deutschland und zur EXPO Hannover einzuladen. Über 38 Verbände schlossen sich zusammen, u.a. BDI, IHK, Deutsches Städteparlament, Lions und Rotary.
Vor diesem Hintergrund brachte der VDJG im Rahmen des „Japanjahres in Deutschland 1999/2000“ den Vorschlag für das Programm „Hallo Hannover 2000 – Hallo Seto 2005“ ein, den er dann zusammen mit dem Verband der Japanisch-Deutschen Gesellschaften weiter entwickelte. Bundeskanzler Schröder trug dieses Jugendprogramm bei seinem Japanbesuch im Sommer 2000 Ministerpräsident Obuchi vor. Sein Vorgänger, Ministerpräsident Nakasone, sprach sich bei den JDGen dafür aus, erstklassige Studenten in ganz Japan anzuwerben. Das Ziel war es 200-500 japanischen Studierenden die Möglichkeit zu geben, nicht nur die Expo zu besuchen, sondern vor allem in deutschen Unternehmen die deutsche Arbeitswelt durch ein Praktikum kennen zu lernen und gleichzeitig in Familien vier Wochen lang zu leben. Dieser Vorschlag war von Graf Brockdorff unterbreitet worden. Er hat auch die gesamte Durchführung des Programms begleitet, das Expo- und das Berlin-/Potsdam-Sonderprogramm realisiert. Die Bundesregierung hatte für dieses Programm eine besondere Arbeitserlaubnis erteilt. Ein so genanntes Passpartouts zum Preis von 350,- DM ermöglichte den Jugendlichen vier freie Fahrten mit der Bahn, den Expo-Eintritt, die Übernachtungen in Hannover und Berlin, sowie die Versicherung während des Arbeitsaufenthalts. Die DJGen sorgten für 225 Praktikantenplätze und Familien.
Die Praktikantenplätze wurden von den DJGen auf Wunsch der JDG Tokyo in großen deutschen und japanischen Firmen (u.a. Bosch, Commerzbank, DaimlerChrysler, VW, Mazda, Toyota) und Institutionen (z.B. Stadtverwaltungen und Landesparlamente) gesucht. Die DJGen sorgten auch für Homestay-Plätze und attraktive Wochenendprogramme. Die DJG Frankfurt unter Herrn Stoehr erklärte sich bereit, die Begrüßung, die zweitägige Einführungsveranstaltung und die Verabschiedung zu übernehmen. Ein gemeinsamer Rundgang mit den 170 Studenten auf der EXPO und ein dreitägiger Berlin-Aufenthalt mit Besuchen beim Auswärtigen Amt, der Japanischen Botschaft und Besichtigung des Reichstags sowie Potsdams bildeten den krönenden Abschluss.
Fünf vom japanischen Verband benannte Betreuer begleiteten die Studenten auf ihrer Reise. Sie veröffentlichten nach Beendigung des Programms größere Begleitstudien und man schaute dem Programm „Hallo EXPO Seto 2005“ (dann „Hallo Japan 2005“) entgegen.
Praktikanten-Programm ohne EXPO
Im Jahr 2001, die Leitung des deutschen Verbandes hatte inzwischen Herr Dr. Haasch von der DJG Berlin übernommen, wurde von der Japanischen Botschaft in Berlin und dem Verband in Tokyo die Bitte geäußert, noch einmal japanischen Studenten die Gelegenheit zu Homestay und Praktikum in Deutschland zu geben. Herr Oda bat Herrn Prof. Hashimoto die Organisation mitzutragen.
Auf der Verbandstagung der DJGen in Weimar 2001 wurde diesem Praktikanten-Programm eine Zusage erteilt. Die Aufgaben der Koordination auf deutscher Seite wurden offiziell Frau Neuert übertragen. Im Jahr 2002 beteiligten sich neben den DJGen auch einige deutsche Städte (mit Partnerstädten in Japan). Der Programmablauf glich dem des ersten Besuchsjahres, einschließlich des Einführungsseminars in Frankfurt und den gemeinsamen Besuchen Berlin und Potsdams. Das Echo von mehreren japanischen Universitäten spornte die deutsche Seite an, dieses Praktikanten-Programm in gewisser Regelmäßigkeit zu wiederholen. Insgesamt wurden auf diese Weise von 2001 bis 2004 über 360 japanische Studentinnen und Studenten nach Deutschland eingeladen und in eben so viel Firmen und Familien in 44 deutschen Städten untergebracht und betreut.
Fazit: Während beim Homestay-Programm ein individueller Reiseverlauf und eine Art Ferien mit Sightseeing und Erweiterung der Sprachkenntnisse in Gastfamilien stattfanden, hatten die Praktikanten-Programme die Zielsetzung, jungen Leuten durch die praktische Arbeit, den Homestay-Aufenthalt und die gemeinsamen Sonderprogramme ein wesentlich erweitertes, aktuelles Deutschlandbild zu vermitteln. Gleichzeitig kam ihnen die Aufgabe zu, Botschafter ihres Landes zu sein. Deutsche Familien und Firmen bekamen fast immer einen guten Eindruck von den japanischen Jugendlichen und häufig wuchsen Freundschaften, die lange anhalten werden. Viele Studenten haben inzwischen ein- oder mehrmals ihre Gasteltern wieder besucht. Manche sind mit einem Stipendium an deutsche Universitäten zurückgekehrt.
Und, was am wichtigsten ist: mehrere Kandidaten konnten auf Grund ihrer Praktika beim Eintritt in das Arbeitsleben eine Anstellung in Deutschland finden.